
Fuldaer Zeitung, 19. März 2005

Fuldaer Zeitung, 04. August 2003

Fuldaer Zeitung, 06. August 2002

Neuer Einsatz in Ostafrika
Neues aus Pandipiere
Weihnachtsbäume und mehr …
WBT Kerzell rüstet mit Mitgliederversammlung und Exkursion für die neue „Saison“
Kerzell. Mit einer Mitgliederversammlung und einer Exkursion nach Hosenfeld rüstet das Weihnachtsbaumteam Kerzell e.V. (WBT) für die neue Saison. Am 12. Dezember ab 8 Uhr werden rund um das Bolze Haus wieder Christbäume für den guten Zweck verkauft. Die Erlöse gehen wie immer zu Gunsten der Straßenkinder Kenias, an das Straßenkinderprojekt „Pandipieri“ von Pater Hans Burgman in Kisumu (Kenia).
Das Weihnachtsbaumteam Kerzell e.V. besteht seit 1993 und wird von derzeit 48 Mitgliedern unterstützt; die beiden großen Aktivitäten des Vereins sind das jährliche Hoffest am jeweils letzten Sonntag im Juli sowie der Weihnachtsbaumverkauf. Beide Feste verlaufen seit vielen Jahren erfolgreich und finden großen Anklang und zahlreiche ehrenamtliche Unterstützer in Kerzell und der Umgebung. Im Hosenfelder Forst wurden nun die Christbäume für die diesjährige Verkaufsaktion ausgesucht und die Exkursion zum Gedankenaustausch unter den Mitgliedern genutzt.
„Eine Abordnung des WBT hat sich die Bäume angeschaut, die wir in diesem Jahr zum Verkauf anbieten wollen. Frisch geschlagen aus heimischen Wäldern, das bürgt für Qualität und sorgt dafür, dass unsere Bäume nicht zu früh nadeln“, erklärte Jan Wloka, 1. Vorsitzender des WBT.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden dann bereits die umfangreichen Detailplanungen für den Weihnachtsbaumverkauf getätigt: „Wir sind ein eingespieltes Team, aber für diesen einen Verkaufstag mit Rahmenprogramm von Frühstück bis zur musikalischer Ummalung laufen die Vorbereitungen schon einige Tage vorher auf Hochtouren: Dekorieren, Zelt aufbauen, Plätzchen backen und vieles mehr – für dieses große Engagement und die gute Zusammenarbeit danke ich unseren Mitgliedern bereits vorab. Wir hoffen auf gewohnt rege Nachfrage, auf dass wieder mehrere hundert Christbäume für einen guten Zweck den Besitzer wechseln“, führte Jan Wloka aus.
Zum Programm: Am Samstag, 12. Dezember werden rund um das Bolze Haus in Kerzell wieder Christbäume für den guten Zweck verkauft. Um 8 Uhr wird das zünftige Frühstücksbuffet für die Besucher geöffnet, gleichermaßen beginnt dann der Weihnachtsbaumverkauf. Ab 11 Uhr gibt es Mittagessen, um 13 Uhr spielt der Musikverein „Lyra“ Kerzell auf.
P.S.: Die Spendenaktion des WBT Kerzell e.V. kann man jederzeit finanziell durch eine Überweisung unterstützen. IBAN: DE28530601800002080010, BIC: GENODE51FU. Betreff: „Straßenkinder Kenias“.
Mehr Infos: www.wbt-kerzell.de
Weihnachtsbaumteam stellt sich neu auf
Jahreshauptversammlung: WBT-Kerzell e.V. unterstützt seit 1993 Straßenkinder in Kenia / Langjähriger Vorsitzender Erhard Roth plötzlich verstorben
Kerzell. Seit vielen Jahren engagieren sich die Mitglieder des Weihnachtsbaumteams Kerzell e.V. für Straßenkinder in Kenia. Dank der Unterstützung der Mitglieder, vielen freiwilligen Helfern und Sponsoren konnte der Verein auch im vergangenen Jahr wieder einen stolzen Betrag an Pater Burgman für seine Straßenkinderprojekte in Pandipieri / Kenia überweisen. Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Vorsitzender Erhard Roth wurde zudem eine Neuaufstellung im Vorstand nötig.
Seit vielen Jahren engagieren sich die Mitglieder des Weihnachtsbaumteams Kerzell e.V. für Straßenkinder in Kenia; seit 2014 liegt der Focus auf dem OMA-Projekt. Nach wie vor ist AIDS eines der zentralen Probleme; die Krankheit zerstört viele soziale Strukturen und reißt Familien auseinander. Oftmals sterben beide Elternteile und die Waisen müssen von den Großmüttern aufgenommen werden. Hier setzt das so genannte „OMA“ –Projekt an, das diese Großmütter unterstützt. Mit 50 Euro pro Jahr kann eine Familie ein Jahr lang sowohl ambulant als auch stationär betreut werden. Mehr als 100 geförderte OMA-Projekte in 2014 sind ein großer Erfolg; dies teilte der neue 1. Vorsitzende des Vereins Jan Wloka während der gut besuchten Hauptversammlung mit.
Mehr als 25.000 Euro konnten für die Straßenkinder in Kisumu/Kenia gespendet werden. Der neu gewählte Vorstand dankte den Mitgliedern sowie allen Spendern und Sponsoren.
Das Weihnachtsbaumteam Kerzell e.V. besteht seit 1993 und wird von derzeit 48 Mitgliedern unterstützt; die beiden großen Aktivitäten des Vereins sind das jährliche Hoffest am jeweils letzten Sonntag im Juli sowie der Weihnachtsbaumverkauf. Beide Feste verlaufen seit vielen Jahren reibungslos und finden großen Anklang und zahlreiche ehrenamtliche Unterstützer in Kerzell und der Umgebung.
Erhard Roth, langjähriger 1. Vorsitzender des Vereins und Gründungsmitglied ist im Februar 2015 plötzlich verstorben; der restliche Vorstand signalisierte, die Geschicke des WBT-Kerzell e.V. weiter führen zu wollen. Im Namen des Vorstandes dankte der neue 1. Vorsitzende Jan Wloka für das Vertrauen und versprach, das Weihnachtsbaumteam Kerzell e.V. weiterhin in gewohnter Form für die nächsten zwei Jahre zu führen. Ein Dank galt den Mitgliedern des Gesamtvorstandes für die guten Zusammenarbeit sowie den Spendern und Sponsoren.
Der neue Vorstand:
1. Vorsitzender: Jan Wloka
2. Vorsitzender: Günter E. Schmitt
1. Beisitzer: Christian Schubert
2. Beisitzerin: Klara Lamp
Kulturwart: Joseph Reith
Kassenwart: Walter Zehentmaier
Schriftführerin: Barbara Reith
Jugendwart: Rebecca Kreß
Bildunterschrift:
(v.l.n.r.): Das Weihnachtsbaumteam Kerzell stellt sich neu auf: Christian Schubert, Magdalena Jensch, Jürgen Denning, Gertrud Zehentmaier, Klara Lamp, Josef Reith, Christina Preißler, Günter E. Schmitt, Jan Wloka und Walter Zehentmaier.
Winter 2016
Ein paar Zeilen von Hans
Tag für Tag schreiben die Zeitungen Berichte über die riesigen Mengen an öffentlichen Geldern, die in den Taschen „wichtiger“ Leute verschwinden. Wir sprechen von Milliarden kenianischer Schillinge – es wird immer schlimmer und niemand weiß, was man dagegen tun kann. Schlimmer noch – jeder scheint ein Stück vom Kuchen haben zu wollen. Ich denke, dass die Ursachen hierfür tief verborgen in den kulturellen Traditionen verwurzelt sind. Das alles erinnert mich an die vielen Erdbeben in Italien, die immer und immer wieder geschehen, weil tief in der Erde die tektonischen Platten aufeinander prallen und die Beben auslösen. Vielleicht gibt es auch starre Reste alter Kulturen tief in unseren kontinentalen Gesellschaften, die beim Aufeinandertreffen mit der heutigen Kultur solche chaotischen Verhältnisse hervorrufen. Lasst uns ein wenig darüber nachdenken !
Vor Jahrhunderten herrschte überall auf der Welt und in allen Kulturen die Gewalt; Gewalt, wie wir sie von der Natur her kennen, wo die Stärkeren über die Schwachen herrschen. Schwache Menschen konnten in dieser Welt nur mit List und Betrug überleben. War Betrug vielleicht die älteste Form der Weisheit ? Schwache konnten ihre Macht nur dadurch verstärken, wenn sie sich mit anderen zusammen taten. Eine ganz typische Form dieser Zusammenarbeit war die Gesetzgebung und die Umsetzung der Gesetze. Manche Menschen trauern diesen alten „Gesetzen des Dschungels“ – dem Recht des Stärkeren – noch immer nach. Es verschafft ihnen eine gewisse Befriedigung Gesetze zu brechen, der
Strafe aber zu entgehen. Hier in Kenia besteht der Umgang mit Krisen im Wesentlichen darin, neue Gesetze auf dem Papier zu schaffen – und sie dann zu ignorieren !
Eine spätere Kultur war die der Jäger und Sammler: Pflanzen und Tiere, die nicht bewacht waren gehörten früher dem, der sie gefunden hatte. Suchen und Fangen bedeutete Spaß und Glück. Noch heute gibt es Reste dieser Kultur. Denkt nur an die heutigen Jäger und Fischer. Von Zeit zu Zeit wird auch hier unangemessenes Verhalten an den Tag gelegt. Es fasziniert mich immer wieder zu sehen, in welchen Rausch die Menschen verfallen, wenn es etwas kostenlos gibt – selbst dann, wenn es an sich wertlos ist. Aber was passiert eigentlich, wenn z.B. ein Tankschiff havariert ?
Keine Macht der Erde kann die Öffentlichkeit davon abhalten, das ausgelaufene Öl in Eimern und Töpfen zu sammeln – selbst wenn es am Ende explodiert und hunderte Menschen umbringt. Wir alle wissen, dass es in Kenia gängige Praxis ist, bewusstlose Verkehrsopfer auszurauben. Mehr noch: bei einem Aufruhr oder dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung beginnen die Menschen hier unweigerlich, die Geschäfte zu plündern. Sie können der Versuchung nicht widerstehen, Dinge zu nehmen, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Früher war ich 20 Jahre lange Gefängniskaplan und es erstaunte mich immer wieder, wie wenig die Menschen darüber nachdachten, dass sie z.B. wegen einer lumpigen Summe vielleicht ihren Job verlieren können. Aber – wenn Geld unbewacht ist, scheint es, als ob sich viele Menschen dazu verpflichtet fühlen, dieses Geld einfach an sich zu nehmen.
Wenn sich hierbei also um eine kulturelle Neigungen handelt, ist es sicher schwierig, diese zu beseitigen. Manche denken, dass alles sei auf die Armut zurückzuführen; aber das ist naiv ! Geld wird nicht helfen, sondern die Situation eher verschlimmern. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, Finanztransaktionen transparenter zu machen, indem man solche Transaktionen schriftlich festhält Aber das ist ein harter Weg voller Hindernisse. Denn die Menschen hier leben in einer Kultur, in der alles besprochen wird, man von Papier aber eher wenig hält. Außerdem kann man auch auf dem Papier betrügen.
Meiner Meinung nach kann nur eine Veränderung des Verhaltens helfen. Das Herz dieser Veränderungaber ist die Freundschaft, denn Freundschaft und Betrug passen nicht zueinander. Die Freude an einer Freundschaft ist um so vieles größer als die Befriedigung, die man durch List und Unehrlichkeit erfahren kann. Hilfe sollte im Rahmen einer persönlichen Freundschaft erfolgen; einer Freundschaft zwischen Menschen, die miteinander teilen, weil sie füreinander sorgen.
Das alles hat auch damit zu tun, wie wir unser Besucherprogramm in letzter Zeit organisiert haben. Wichtigster Aspekt ist die Tatsache, dass unsere Besucher während ihres Aufenthaltes hier in normalen Familien in Kisumu leben. Dieser Zugang zur Intimität in einfachen afrikanischen Häusern hinterlässt einen tiefen Eindruck bei unseren Gästen und bei den Gastfamilien. Es wird jetzt auch klar, dass KUAP / Pandipieri die einzige Organisation ist, die so etwas anbietet. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, dieses Abenteuer auch in 2017 wieder zu wagen – wir erwarten eine Gruppe von ca. 20 Besuchern – sagen wir: fünf von unseren Freunden aus Kerzell, fünf aus Bergeijk und zehn aus Holland.
Termin ist Ende Juni / Anfang Juli – ca. zwei Wochen insgesamt.
Agenda: Besuch der Pandipieri-Projekte (3 Tage)
Besuch in den bäuerlichen Häusern der Gastgeber
Bootsfahrt auf dem See, um die Hippos zu sehen
Sponsorenlauf zu den Hügeln (OMA-Projekt)
Wenn Ihr mehr wissen wollt oder teilnehmen wollt, schickt eine Nachricht an Marie-José Burgman oder an mich.
Noch ein Wort zur zerstörerischen Gewalt der Korruption. Sicher wird unser Besuchsprogramm keine wundersame Heilung bewirken; aber es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Und es ist ein Zeichen für normale Menschen, dass freundliche Begegnungen eine Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft sind.
Hans Burgman
Winter 2013
HANS SCHREIBT
In meinen Gedanken sind noch immer die Erinnerungen an die Feierlichkeiten zu meinem 60-jährigen Priesterjubiläum. Es war mir erlaubt, zusammen mit so vielen Freunden einen Blick auf ein Leben voller missionarischer Abenteuer zu werfen und mich daran zu erinnern, welch ein Segen die manchmal ungewöhnlichen Dinge, die wir taten, für viele Menschen hatten: das hat mich tief berührt. Es war eine Freude, so viele alte Freunde zu sehen! Viele haben mir geschrieben, viele von Euch haben mir etwas in die Hand gedrückt; Eure Glückwünsche liegen hier neben mir auf dem Tisch und ich lese sie immer wieder. Ich kann nicht jeden Brief einzeln beantworten – aber seid versichert: Ich denke an Euch.
Unvergesslich wird mir der Besuch von 25 Freunden und Verwandten in Kisumu bleiben: insbesondere unvergesslich für die Menschen hier. Nun sind wir wieder zurück in der Normalität: lasst mich ein wenig über die jüngsten Entwicklungen erzählen.
Anfang 2013 erinnerten wir uns daran, dass unsere Mill Hill Missionsgemeinschaft bald ihr 150. Bestehen feiern kann; wir wurden gefragt, ob wir Vorschläge für die Feierlichkeiten haben – und ich hatte eine: Im Jahr 2000 wurde unser amerikanischer Mill Hill Missionar John Kaiser hier in Kenia ermordet, der sich immer mit korrupten Politikern angelegt hatte, weil diese völkerrechtliche Verbrechen begingen und Mädchen vergewaltigten. Ich dachte mir, dass diese Geschehnisse eine gute Vorlage für ein Musical sein könnten und schrieb innerhalb einiger Monate die Textvorlage dafür. Ich bin schon neugierig, ob man die Leute in unserer Zentrale etwas damit anfangen können.
Mill Hill hat sich verändert in diesen letzten 150 Jahren. Vor langer Zeit waren wir eine Gruppe weißer Priester aus Nordeuropa, die – unterstützt von Brüdern – in arme „Heidenländer“ zogen, um die Menschen dort aus ihrem Elend zu befreien, in dem wir eine helfende Kirche gründeten. Heute sind wir eine Gruppe aus Europäern, Afrikanern, Indern, Malaien und Philippinos, die – inspiriert durch das Evangelium – hier zusammen für eine bessere Gesellschaft arbeiten, indem wir die Talente nutzen, die die unterschiedlichen Kulturen bieten. Für die Mill Hill Feier in Kenia habe ich auch vorgeschlagen, dass wir Referenten einladen: einen aus Afrika, der uns aufzeigt, was Afrika der Welt bieten kann, aber auch Referenten aus Indien, dem Fernen Osten, den Philippinen und Südamerika – jeder von ihnen sollte darüber sprechen, welchen Beitrag ihr Kontinent zum Weltgeschehen beitragen kann. Ich hoffe, dieser Vorschlag wird akzeptiert.
Mill Hill ist nicht das einzige, was sich in den letzten Jahren geändert hat: auch Pandipieri und KUAP unterliegen Veränderungen. Hier ein paar Beispiele: In nächster Nähe zu Pandipieri liegt Bala – auch dort unterhalten wir ein kleines Zentrum. Vor langer Zeit einmal hatten wir dort ein Gebäude für rehabilitierte Jungen errichtet, um sie auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Das funktionierte aber nur eine gewisse Zeit. Danach wurde das Gebäude durch Vandalismus nahezu komplett zerstört. Vor einigen Jahren dann übergaben wir das Bala Zentrum an die neue Pfarrgemeinde Nanga, die von dem Priester Gerry Kraakman geleitet wird. In Zusammenarbeit mit dieser Gemeinde wurde das Gebäude wieder aufgebaut; heute ist es der Ort, wo die Beratungen für – insbesondere traumatisierte – Kinder aus den 25 Schulen in der Umgebung stattfinden.
Bisher fanden diese Beratungen im Magadi Zentrum statt; aber kürzlich hat der Erzbischof uns informiert, dass Magadi nun eine neue und eigenständige Pfarrgemeinde wird und das dortige Gebäude als Presbyterium gebraucht wird. Vorher gehörte Magadi zur St. James Gemeinde und hatte keinen eigenen Priester.
Eine sehr interessante Entwicklung ist unser OMA-Projekt. Ihr wisst, dass wir mit diesem Projekt die Krankenversicherung für Familien unterstützen, die AIDS-Waisen in ihre Familie aufgenommen haben. Bisher können wir 300 Familien auf diese Weise unterstützen – das heißt: wir zahlen die Versicherungsprämie für 300 Familien, in denen insgesamt 600 AIDS-Waisen leben. Diese Familien leben in 19 verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Die Versicherungsgesellschaft hat sich sehr zuvorkommend gezeigt: nach den allgemeinen Vorschriften gilt diese Versicherung eigentlich nur für leibliche Kinder. Aber man hat eingewilligt, diese Versicherung auch für nicht leibliche bzw. angenommene Kinder zu gewähren. Die Versicherungsprämie ist niedrig – zusammen mit unseren Kosten für Verwaltung (Bestandsaufnahmen, Erstellung der entsprechenden Ausweise mit Foto, Zusammenarbeit mit den Ärzten, Krankenhäusern und Familien) kostet diese Versicherung 50,00 Euro pro Familie und Jahr.
Und jetzt kommt’s: Die Regierung will ein Gesetz erlassen, das verlangt, dass diese Waisen ganz offiziell adoptiert werden – vom Grundgedanken her eine gute Idee: einmal offiziell adoptiert, ist das Kind in der Familie später auch erbberechtigt. Es ist noch nicht klar, wie schnell sich das durch setzen kann; auf jeden Fall bedeutet es für uns viel Arbeit – die meisten dieser Kinder haben noch nicht einmal eine Geburtsurkunde. Und dann die Kosten: jede Adoption wird 3000 Shilling (ca. 30,00 Euro) kosten. Für die 600 Waisen, die derzeit in das Programm aufgenommen sind, bedeutet das Mehrkosten von Euro 18.000,00 Euro. Wichtig ist, dass wir zu den verschiedenen Glaubensgemeinschaften gute Kontakte pflegen und sie um Hilfe bitte können. Natürlich braucht das alles auch Zeit. Wichtiger aber ist: die Stellung dieser Waisen in Familie und Gesellschaft wird dadurch besser.
Und ja -es geht mir gut: Die Spritze, die ich noch in Holland wegen eines eingequetschten Nervs bekommen habe, zeigt gute Wirkung. Im Vergleich zu Europa tut mir das Wetter hier gut. Unsere Donnerstag-Bibelgruppe in Nyalenda macht mir Freude – genau wie die Freitagsgruppe „Modell zeichnen“. Sonntags spielen wir zusammen „sjoelbak“ und die restliche Zeit verbringe ich mit lesen und schreiben.
Ganz oft denke ich an Euch ! All‘ meine guten Wünsche und glückliche Feiertage.
Hans


