Ostern 2013

HANS SCHREIBT

„Wie vielen Menschen wir helfen“

In Kenia beginnt das Schuljahr im Januar; also starten auch wir zu diesem Zeitpunkt mit unseren Programmen in ein neues Jahr. Ich möchte Euch einladen, mit mir zusammen die verschiedenen Aktivitäten zu betrachten, damit Ihr seht, wie viele Menschen wir mit den Pandipieri-Projekten unterstützen – Projekte, die sowohl Eure als auch unsere Projekte sind.

Beginnen wir mit dem Pandipieri-KINDERGARTEN, der im Jahr 1975 gegründet wurde. Er besteht aus drei Gruppen mit jeweils 25 Kindern. Der Spielplatz ist ein wenig klein, aber es gibt dort eine Rutsche, ein Karussell und eine große Wippe. Morgens bekommen die Kinder Brei – dafür müssen sie 450 KES zahlen – das sind Euro 4,50/Monat.

Das zweite Projekt ist das REHABILITATIONSPROGRAMM für die Straßenkinder aus dem Jahr 1980. Wenn ich richtig informiert bin, leben dort derzeit ungefähr 40 Jungen und Mädchen. Die Zusammenarbeit mit der nicht-formalen Schule, in der die Kinder zusammen mit armen Kindern aus der Nachbarschaft unterrichtet werden, ist sehr eng. Auch hierfür zahlt KUAP.

Um bei der Erziehung zu bleiben, besuchen wir jetzt die HAUSWIRTSCHAFTSSCHULE der Mädchen und die BERUFSSCHULEN in Nyalenda und Magadi, die es seit 1984 gibt. Dieses Projekt unterstützt in erster Linie Mädchen, die ihre Grundschulausbildung abgeschlossen aber kein Geld für einen weiteren Schulbesuch aufbringen können. Wir bieten für dies Mädchen Kurse an, in den sie Kenntnisse über Nähen, Kinderbetreuung,
Ernährung, Catering, Computerarbeit, Religion, die Bibel und Ethik erwerben können. Sogar das Mauern können die Mädchen hier lernen! Dieser ganze Kurs dauert zwei Jahre und es bedeutet jedes Jahr eine große Anstrengung, neue Mädchen für die Kurse zu finden, weil sie das alles erst einmal probieren müssen und Gebühren anfallen. Im Moment sind in Nyalenda 46 Mädchen, weitere 33 werden im Mörz dazu kommen. In Magadi sind etwas weniger Mädchen in diesen Kursen.

Gebührenübersicht:

– Jeder Schüler zahlt eine Jahresgebühr von 7.000 KES (70,00 Euro)
– Die Regierung zahlt 15.000 KES (150,00 Euro) dazu
– KUAP zahlt weitere 9.000 KEs (90,00 Euro) dazu

Daraus ergibt sich ein Jahresbetrag von 31.000 KES (310,00 Euro/Schüler

Dann gibt es noch die KUNSTAKADEMIE von Nyalenda; dort bieten wir 3-Jahres-Kurse für ca. ein Dutzend Studenten an. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 10.000 KES (100,00 Euro)/Jahr.
PANDIGRAPHICS bietet Computerkurse für ein halbes Dutzend Studenten an.

 

Alles in allem leisten wir tagtäglich Erziehungs- und Ausbildungsarbeit für ungefähr 200 Kinder!

Schauen wir uns jetzt das gemeinschaftliche GESUNDHEITSPROGRAMM an, mit dem wir im Jahr 1983 begannen, aufgebaut von Jacinta van Luijk und jetzt unter der Leitung von Sr.Bernadette, die das Programm zu einem großen Unternehmen aus- und aufgebaut hat. Letzte Woche stellte ich dieses Programm einem Besucher vor. Die alte Halle war vollständig mit mehreren hundert Personen gefüllt – alles seropositive Menschen, die wegen Medizin oder medizinischer Ratschläge gekommen waren. Man sagte uns, dass jeden Tag so viele Menschen kommen. Die Menschen, die akut an AIDS erkrankt sind, werden von Betreuern bei sich zuhause versorgt. Im vergangenen Jahr erhielt Pandipieri von der Stadt Kisumu den Preis für beste AIDS-Klinik der Stadt!

Daneben gibt es noch die Klinik für die unterernährten Babies: davon gibt es eine in Pandipieri und eine in Magadi. Mehr als zwanzig junge Mütter kommen regelmäßig hierher. Es gibt außerdem noch die ganz normalen Krankenstationen in Pandipieri und Magadi; dort werden täglich ca. 30 Patienten versorgt.

Ca. 25 Schulen aus der Umgebung schicken traumatisierte Kinder in das Magadi Centre zur Beratung.

Wenn man das alles betrachtet, wir deutlich, dass wir jeden Tag Hunderten von kranken Menschen aus den Slums mit unseren Gesundheitsprogrammen helfen!

Früher – seit dem Jahr 1982 – unterhielten wir außerdem noch eine kleine Sparkasse und Kreditbank. Die Bank wurde immer größer, bis sie schließlich einige tausend Kunden hatte. Einige Jahre später aber wurde klar, dass wir dieses Projekt aus rechtlichen und finanziellen Gründen nicht mehr würden halten können und wir mussten das Projekt aufgeben. Ein großer Teil der Kunden war verloren und mit den wenigen, die noch übrig sind, müssen wir uns noch einigen.

In der vergangenen Woche haben externe Buchprüfer ihre Jahresberichte für das Jahr 2012 beendet; es wurde eine korrekte Buchführung bestätigt und wir sind darüber sehr glücklich.

Die Verantwortung für die KUAP-Leitung liegt nun in den Händen der irischen Schwester Bernadette; sie hat es geschafft, die Programme auch während des Krisenjahres 2010 am Laufen zu halten. Sr. Bernadette wird professionell unterstützt durch unseren sehr fähigen Buchhalter Eric und durch Chris Akun – ein Mann aus dem alten Pandipieri-Team.

Die große Neue Halle im Herzen Pandipieris ist nun fertig. Arbeiter bringen gerade noch die Dachrinnen an, die das Oberflächenwasser während der Regenzeiten vom Dach in einen großen unterirdischen Tank leiten. Gleichzeitig werden die Büroräume für die einzelnen Programme im oberen Stock der Neuen Halle eingerichtet. Die Vorrichtungen für die elektronische Kommunikation ist bereits vorhanden und der erste Kandidat – Chris Akun – hat die neuen Möglichkeiten bereits getestet. Sein Büro ist für die Verwaltung des Personals – immerhin mehr als 50 Personen – zuständig. Zu seinem Aufgabengebiet gehört auch die Planung und die Einteilung der Arbeiten.

Wir warten jetzt gespannt auf den Umzug der anderen Büros und jeder hier lobt die Neue Halle in den Himmel. Mittlerweile haben sie hier einstimmig entschieden, der Neuen Halle einen Namen zu geben – sie wird HANS BURGMAN HALLE heißen.

Aber die Zeit der Namensgebungen scheint noch nicht vorbei zu sein. Vor einigen Wochen wurde die Kantine des Pandipieri-Centers als neues Restaurant wieder eröffnet und der beste Namen, der ihnen einfiel, war BURGMAN RESTAURANT. Zu meiner Rechtfertigung muss ich sagen, dass ich den Schülern der Haushaltsschule beibrachte, wie man meinen Rotkohl- und Weißkohlsalat (mit viel Pfeffer) zubereitet. Der wurde dann in Glasgefäße gefüllt und ins Restaurant gebracht, damit jeder Gast einen Löffel des Salates zu seinem Menü bekommt. Jetzt spiele ich mit der Idee, ihnen mein Rezept für eigelegte Zwiebeln zu geben. Das ist übrigens der dritte Versuch, das Restaurant zu führen – die ersten beiden Versuche scheiterten. Kürzlich aber sah ich einen jungen Mann geschäftig mit Schüsseln voller Essen weglaufen, um das Essen zu liefern – das macht mir Hoffnung für diesen dritten Versuch. Wenn man den Radius der Essensauslieferung auf die Schulen in der Nachbarschaft und die vielen hungrigen Lehrer ausweiten könnte, wäre vielleicht die Nische gefunden, die das Restaurant überleben lässt.

Schließlich muss ich Euch noch vom OMA-Projekt berichten. Die Sekretärin Julie hat nun ein schönes neues Büro mitten im Pandipieri-Centre. Offiziell ist das kein KUAP-Projekt, aber es ist ein Projekt der Gemeinde St. Josph. OMA hat seinen eigenen Vorstand aber unser Eric von KUAP hat ein Auge auf dieses Projekt. Durch dieses Projekt erhalten mehr als 600 AIDS-Waisen eine Krankenhausversicherung und freie medizinische Behandlung. Darüber hinaus sind die 300 Familien, die Kinder adoptiert haben, ebenfalls versichert. Wir sprechen hier über mehr als 1000 Menschen, denen durch dieses Projekt eine Krankenversicherung ermöglicht wird!

 

Zusammenfassend muss man sagen, dass die Pandipieri-Programme mit den guten Beziehungen nach Übersee erstaunliche viele gute Dinge für viele Menschen in Kisumu leisten!

Letztendlich möchte ich noch einige Worte an die netten Menschen richten, die uns besucht haben. JOHAN SMORENBURG kam im Oktober und blieb drei Monate lang; er übernahm verschiedenen Aufgaben und war außerordentlich hilfreich in der Verwaltung des OMA-Projektes. Johan war ein sehr populärer Gast; alles interessierte ihn, er aß alles, fand Freunde und ging überall hin.

PAUL und CORA SNOEREN kamen im Januar und blieben für sechs Wochen; sie hatten schon vorher in Afrika – sogar in Nairobi -gearbeitet. Früher arbeiteten sie für Mill Hill – jetzt waren sie gekommen, um uns eine Zeit lang zu unterstützen. Das könnte eine interessante Perspektive für die Zukunft sein. Cora ist Krankenschwester – sie könnte also unsere Arbeit im Gesundheitsprogramm sofort und direkt unterstützen. Paul ist Ingenieur, der uns bereits technisch sehr unterstützt hat: z.B. bei der Einrichtung des Internetanschlusses, nachdem ein Mann diesen mit einer Hacke gekappt hatte. Paul hat auch schon für das OMA-Büro gearbeitet und die technischen Zeichnungen gemacht. Diese beiden waren unkomplizierte Gäste, die mit jedem sofort in Kontakt kamen und mit denen wir viele schöne Stunden verbrachten.

ROSWYDE BURGMAN und ihre Tochtger FREYA. Roswyde ist die Tochter meines Bruders Bert. Nach afrikanischen Standards ist sie damit auch meine Tochter und aus diesem Grund wurde sie ganz besonders herzlich hier empfangen. Die beiden waren über Weihnachten hier – insgesamt drei Wochen. Für sie war jede Kleinigkeit außergewöhnlich und interessant. Sie begleiteten uns ständig, wir feierten Weihnachten zusammen und machten Ferien bei Kizito. Es war schön, die beiden hier zu haben.
ESTHER JANMAAT ist die Tochter von alten Freunden aus meiner Roosendaal – Zeit. Sie arbeitet in der Filmbranche und nachdem sie einen Kurs in Tansania beendet hatte, kam sie mich für ein paar Tage besuchen. Sie fand unsere Projekte sehr interessant und machte Fotos während der Kurzbesuche in den einzelnen Projekten – vielleicht können wir die auf unserer Homepage veröffentlichen.

Gerade jetzt ist MARTIN NOTA für eine Woche lang zu Besuch; er hat seinen eigenen Plan und wird sich dafür Zeit nehmen.

Ich wünsche Euch schöne Ostertage

Hans Burgman

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